Donnerstag, 16. Dezember 2010

An meiner Wünsche Ziel

Einen Versuch will ich noch starten
von einem Beet im Rosengarten,
Dein Herz dort oben zu gewinnen,
Du schönste aller Königinnen!
 
Versuch mal heut des Daches Rinne,
die oben hängt an Hauses Zinne,
ein Sprung nur hin zu dem Balkonne,
wo Du mich sehnst, Du meine Sonne!
 
Geschafft! Die Höhe hab ich schon,
ergreif den Rand von dem Balkon,
ein Schwung noch und dann bin ich nah,
so nahe ich dir niemals wah.
 
Wer jetzt geglaubt hat, dass ich falle,
wie neulich auf den Hintern knalle,
der irrt sich, denn ich liege schon
im Staub vor ihr auf dem Balkon.
 
Du meines Herzens wahre Wonne,
Du strahlst auf mich wie eine Sonne!
Ein Küsschen schnell auf deine Wange,
ganz leicht gehaucht, nur keine Bange!
 
Doch wehe mir! Statt Wangenzart,
küss ich nur rauen Männerbart!
Verzeiht, o Herr, und lasst mich fliehn,
mich wieder meiner Wege ziehn!
 
Doch nix da! Mit gebrochner Nase
lieg ich erneut in grünem Grase.
Mir reichts! Will meine Nase richten
und keinen Minnesang mehr dichten!

© Axel Haack

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