Montag, 11. April 2011

Das Ekel

Frauenlob der Minnesänger,
war ein wahrer Frauenfänger.
Kaum fing er an zu singen,
taten Frauenherzen springen.

Sie jagten ihn durch Feld und Flur,
und folgten lüstern seiner Spur.
Sie wollten alle ihn erhaschen
und auf der Stelle gleich vernaschen.

Doch ihn konnt Kunigund nur fangeln
und sich am Boden mit ihm rangeln.
Nun sitzt sie da mit Kind und Kekel
allein und ohne dieses Ekel.

© Axel Haack

Der Maulfrosch

Du meine liebste Kunigunde!
Ein Maulfrosch ist in meinem Munde,
der mich hindert, dir zu singen,
er könnte ja beim Singen springen

dir in dein holdes Antlitz rein!
O welch ein Grauen, welche Pein!
Und dann gleich weiter runter rutschen
gleich bis zum Boden tät er flutschen.

So will ich lieber diesmal schweigen
und still dir mein Liebe zeigen.
Ein Handkuss mag für heut genügen,
zu dir gepustet soll er fliegen.

O weh, o ach, jetzt liegt sie flach,
o welch ein schrecklich Ungemach!
Drum merkt euch alle meine Kunde:
Blast nie mit einem Frosch im Munde!

© Axel Haack